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Segel-TRO auf der niederländischen Nordsee

Datum:
18. Sept. 2024
Von:
Jonathan Begemann

Zur niederländischen Waddenzee, dort sollten uns unsere Tage religiöser Orientierung (TRO) hinführen. Los ging es am 2. September 2024 um 5:45 Uhr an der Fritz-Roeber-Straße. Hier startete unser Abenteuer ins Unbekannte. Die kommenden fünf Tage würden unsere letzte gemeinsame Fahrt sein, und deshalb sollte diese natürlich etwas ganz Besonderes werden.

Segeln – etwas, das bereits die Ägypter um 3500 v. Chr. beherrschten, und nun tun wir es ihnen gleich. Natürlich nicht, um neue Gebiete zu erobern oder Waren zu transportieren, sondern um ein unvergessliches Erlebnis zu sammeln – was uns auch gelungen ist.

Nun zu unserer Tour: Wir legten in Harlingen ab, wo unsere fünftägige Segeltour begann. Unser erstes Ziel war West-Terschelling, eine wunderschöne Insel mit Dünen, Strand und einem atemberaubenden Sonnenuntergang. Hier verbrachten wir unsere erste Nacht. Die Kajüten waren zwar klein, doch die Betten umso gemütlicher. So gingen wir früh schlafen, denn am nächsten Tag sollte es auf eine weitere Insel gehen. Da wir relativ früh in See stechen mussten, war auch das Frühstück entsprechend früh vorzubereiten. Die erste Gruppe hatte verständlicherweise noch mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen: „Wie geht der Herd an?“ oder „Wo ist das Geschirr?“. Aber sie meisterte ihre Aufgabe mit Bravour, und die folgenden Gruppen konnten sich schon an ihnen orientieren.

Eine andere Gruppe bereitete den Abend- und Morgenimpuls vor, der zum Beispiel aus einem Gebet, Gesang oder einer Traumreise bestehen konnte.

Am zweiten Tag stachen wir erneut früh in See. Die Zeiten konnten wir uns leider nicht aussuchen, da Wind und Wetter unseren Kurs bestimmten. Um 8:30 Uhr machten wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel: Ameland. Die Insel ist zwar klein, aber sie bietet eine beeindruckende Landschaft. Am Hafen gab es gut ausgestattete Duschen, und auf der anderen Seite der Insel erstreckt sich ein wunderschöner Strand. Ein Restaurant lädt zum Verweilen ein, und wohin man auch blickt, man sieht den endlosen Strand.

Da der Weg zur anderen Inselseite lang war, entschieden wir uns kurzerhand Fahrräder zu mieten und fuhren zum Strand. Es war ein großartiges Erlebnis, auch wenn es etwas regnete. Am Abend machten wir noch einen Spaziergang am Hafen, der sich absolut gelohnt hat.

Am folgenden Tag erwartete uns etwas ganz Besonderes: Ein Spaziergang im Watt, mitten in der Nordsee. Wir warteten, bis die Ebbe eintrat, und stiegen vom Boot. Im Watt entdeckten wir viele spannende Dinge, wie kleine Krabben und unzählige Muscheln. Da keiner von uns die Nacht im Watt verbringen wollte, segelten wir am Abend zurück nach Terschelling, wo wir die Nacht verbrachten.

Am nächsten Tag hatten wir schlechtes Wetter, wodurch wir leider nicht segeln konnten. Wir verbrachten stattdessen einen entspannten Tag an Land. Es wurde viel spaziert, der Supermarkt geplündert, und am Abend bereiteten wir unsere Poetry-Slams vor, an denen wir die ganze Woche über gearbeitet hatten. Der Slam - oft mit nachdenklichen, aber auch lustigen Texten - stellte am Donnerstagabend eine Art Abschlussveranstaltung unserer Fahrt dar.

Am letzten Tag unserer Reise, Freitag, stachen wir ein letztes Mal in See. Unsere TRO-Fahrt 2024 neigte sich dem Ende zu. Wie von Gott gewollt, hatten wir an diesem Tag starken Wind, und zum ersten Mal konnten wir richtig segeln. Als wir wieder im Hafen von Harlingen ankamen, wussten wir alle: Das war unsere letzte gemeinsame Fahrt als Klasse. Wir stiegen in die Busse und traten die vierstündige Rückfahrt nach Hause an.

Fazit: Diese Fahrt war eines der schönsten Erlebnisse als Klassengemeinschaft. Die Inseln waren traumhaft, die Sonnenuntergänge atemberaubend und das Segeln hat uns allen riesigen Spaß gemacht. Ich bin mir sicher, dass wir diese Fahrt jederzeit gerne wiederholen würden, wenn wir die Wahl hätten.

Da ich nur aus der Perspektive unserer Klasse schreiben kann, kann ich die Erlebnisse der anderen Klassen nicht wiedergeben. Doch ich bin sicher, dass wir als Jahrgang den nachfolgenden Schülern eine genauso schöne, wenn nicht sogar noch bessere TRO-Fahrt auf der Nordsee wünschen.

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