Weihnachtsbrief der Schulleitung
Sehr geehrte Eltern,
liebe Schülerinnen und Schüler,
ein sehr bewegtes Jahr 2022 neigt sich dem Ende zu und wir schauen mit gemischten Gefühlen auf die Erlebnisse, Herausforderungen und Erfahrungen des vergangenen Jahres zurück.
Manche Geschehnisse mit ihren globalen Auswirkungen hätten wir uns vor einem Jahr noch nicht vorstellen können. Nach Jahrzehnten der Selbstverständlichkeit und Selbstsicherheit haben wir erleben müssen, wie gefährdet und angreifbar unser Leben in der Tat ist. Viele vertraute Sicherheiten, die den Alltag in der Schule, in den Familien und der Gesellschaft geprägt haben, müssen neu gewonnen werden oder sind gar verloren gegangen.
Aber es gibt auch frohmachende und beglückende Erfahrungen. Unsere Abiturienten konnten im Sommer wieder in feierlicher Form verabschiedet werden, die neuen Fünftklässler erlebten ihren Kennenlerntag, es gab Fahrten, Feiern und Ausflüge und nicht zuletzt konnten wir die Tradition unseres Adventsbasars wieder aufnehmen, eine Begegnung, die von vielen Mitgliedern der Schulgemeinschaft mit großer Freude erlebt und getragen wurde.
Für das vielfältige Engagement, den gelebten Teamgeist und den wechselseitigen konstruktiven Austausch zum Wohl unserer Schulgemeinschaft im vergangenen Jahr möchte ich allen meinen Dank aussprechen.
Meine Weihnachtspost versende ich in diesem Jahr mit einem Bild eines Weihnachtsmissale aus dem 15. Jahrhundert, einer wunderbar farbenfroh gestalteten und goldunterlegten Darstellungen der Geburt Christi in einer Zeit, deren Ängste und Sorgen um das Überleben des Einzelnen und die Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens nicht weniger herausfordernd war als unsere heutige Zeit. Und in diesen von Krieg und Hunger gezeichneten Jahren schufen die Mönche in den Klöstern diese prachtvollen Bilder vom Kommen Gottes in unsere Welt.
Gott kommt zu uns, nicht wie ein Gast, der wieder geht, sondern als Mensch mitten in unser Leben hinein. Gottes Leben in unserer menschlichen Natur – eine größere Solidarität mit seinen Geschöpfen kann es nicht geben. Unsere Sehnsucht nach Frieden und Erlösung ist an Weihnachten erfüllt worden. Zugleich wächst uns daraus der Auftrag diesem Gott in uns und unter uns Gestalt zu geben, sein Leben in unserem Alltag durchscheinen zu lassen und Zuversicht, Hoffnung und Freude in der Welt zu verbreiten.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und all Ihren Lieben ein frohes Weihnachtsfest und Gottes Segen für das kommende Jahr.
Anne Stamm
Oberstudiendirektorin i.K.
Weihnachten 2022