Nach dem Zweiten Weltkrieg begannen die Ursulinen bereits im Jahr 1945 mit dem Wiederaufbau des Klosters und der Schule. Noch im selben Jahr konnte die St. Ursula-Schule mit 45 Mädchen den Schulbetrieb wieder aufnehmen. In den folgenden Jahren stieg die Zahl der Schülerinnen mit der Wiederherstellung der Klassenräume bis zur Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1949 auf über 457 an. Durch das Inkrafttreten des Grundgesetzes und der Landesverfassung von NRW wurden die katholischen Bildungseinrichtungen als Ersatzschulen staatlich anerkannt. Wenn man beim Wiederaufbau des alten Kloster- und Schulgebäudes noch mit 600 Schülerinnen gerechnet hatte, musste man in den 70er-Jahren feststellen, dass sich ihre Zahl trotz der Änderungen in der Schullandschaft fast verdoppelt hatte. Damit waren Raumnöte verbunden, die durch einen Erweiterungsbau behoben werden sollten. Dieser wurde im Jahr 1983 eingeweiht. Auch sonst waren die Jahre von Veränderungen geprägt. Hierzu gehörte die Einführung der Koedukation, also die Öffnung der Schule für Jungen. Sie setzte infolge der sinkenden Geburtenrate und des damit verbundenen Rückgangs der Anmeldezahlen ein. Zudem konnte dieser Schritt die wachsende Nachfrage nach einer katholischen Ersatzschule von Eltern aus der Altstadt und dem Düsseldorfer Süden befriedigen. Neue Unterrichtsaktivitäten wie Wettbewerbe, Projekttage oder Charity Walks wurden eingeführt, die das Schulleben bis zum heutigen Tag prägen. Im Jahr 1990 änderte man den Schulnamen der St. Ursula-Schule in St.-Ursula-Gymnasium, da es zu Verwechslungen der Schulform gekommen war. Als Erweiterung des Schulgebäudes kam die renovierte Kreuzherrenkirche hinzu, die seitdem für Messen und Schulveranstaltungen genutzt wird, während sie zuvor lange Zeit profaniert als Pferdestall, Tabaklager, Munitionsdepot oder Finanzamt gedient hatte. Den wichtigsten Einschnitt des Jahres 1990 stellte jedoch der Wechsel des Schulträgers dar. Über 308 Jahren hatte die Schule unter der Aufsicht des Ursulinenordens gestanden und wurde nun vom Erzbistum Köln übernommen. Aufgrund fehlender Schwestern konnte der Orden die Aufgabe des Schulträgers nicht mehr stemmen. Dennoch wohnten die Ursulinen noch bis zum Jahr 1995 im Kloster und zogen dann nach Bad Münstereifel und Kaarst. Mittlerweile befinden sich die Sitze des Konvents in Kaarst und Köln-Ehrenfeld. Nach dem Umzug der Schwestern wurde der Klosterbau entkernt und in sechs Klassenräume sowie in einen Verwaltungstrakt mit Lehrerzimmer umgewandelt. Dies waren die letzten größeren Veränderungen des Schulgeländes, nachdem die Kreuzherrenkirche der Schule übereignet worden war, der „Kinderbau“ 1992 einer doppelstöckigen Turnhalle weichen musste und die alte Turnhalle an der Ursulinengasse 1993 in einen Klassentrakt umgewandelt worden war.
Auch die letzten Jahrzehnte in erzbischöflicher Trägerschaft waren mit einem tiefgreifenden Wandel verbunden. So leitete mit Michael Baltes von 2000 bis 2019 erstmals ein Mann die Geschicke der Schule. Zudem wurde ein neues Stundenraster eingeführt, das die Abkehr von der 45-Minuten-Stunde bedeutete. Die moderne Computertechnik hielt Einzug, z. B. in Form der neuen Fachräume für Physik und Informatik, der multimedialen Ausstattung der Klassenräume sowie der iPad-Trolleys, die den Schülerinnen und Schülern neue Lernwege eröffnen. Auch die Einführung einer digitalen schulischen Lernplattform und des online abrufbaren Stundenplans veränderten in den vergangenen Jahren das schulische Leben. Doch in erster Linie waren es neue pädagogische Angebote wie Arbeitsgemeinschaften, musische Veranstaltungen, Programme zum sozialen Lernen und nicht zuletzt die unterschiedlichen Schüler- und Lehrerpersönlichkeiten, die an dieser Stelle nicht erfasst werden können, jedoch den Wandel der Schulgemeinschaft prägten und prägen.